Saturday, July 19, 2014

Newsticker zum Flug MH17 der Malaysia Airlines - OSZE: Schwer bewaffnete Separatisten behindern Aufklärung


+++ Boeing 777 wird über Donezk abgeschossen +++


+++ Alle Insassen sind tot +++


+++ Flugzeug von Rakete getroffen +++


+++ Luftraum über der Ukraine gesperrt +++


 


20.20 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry fordern, dass alle Beweise im Fall des abgestürzten Flugzeugs den internationalen Ermittlern zugänglich gemacht werden müssen. Darüber seien sich beide Minister in einem Telefonat einig gewesen, teilte das Außenministerium in Moskau am Samstag mit. Die internationalen Experten sollten zudem einen ungehinderten Zugang zur Absturzstelle in der Ukraine erhalten. Darüber hinaus forderten sie eine transparente Untersuchung der Absturzursache des malaysischen Passagierjets. Beide wollten ihren Einfluss auf die Konfliktparteien nutzen, um die Gewalt zu beenden. Die Minister machten deutlich, dass es keine militärische Lösung des Ukraine-Konflikts gebe.


20.00 Uhr: Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines hat die Namen der Passagiere seines über der Ostukraine abgestürzten Fluges MH17 veröffentlicht. Zugleich wurden die Angehörigen und Freunde der Opfer aufgefordert, sich mit der Airline in Verbindung zu setzen. Zwar arbeite man mit den jeweiligen Botschaften zusammen, doch sei es noch nicht in allen Fällen möglich gewesen, Familienangehörige ausfindig zu machen, teilte die Fluggesellschaft mit. Kontakttelefonnummern von Malaysia Airlines für die Angehörigen der Opfer: +603 7884 1234 (Malaysia) oder +31703487770 (Niederlande). Unter den Toten sind auch vier Deutsche, darunter eine Frau aus dem südbadischen Auggen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).


Im Video: Das sind die Opfer


19.44 Uhr: Die Separatisten in der Ostukraine haben den Abtransport sterblicher Überreste von der Absturzstelle der Passagiermaschine bestätigt. “Einige Dutzend Leichen”, die mitten in der Ortschaft Grabowo gelegen hätten, seien “in Anwesenheit von OSZE-Beobachtern” nach Donezk gebracht worden, sagte der Rebellensprecher Sergej Kawtaradse. “Es war aus hygienischen Gründen unmöglich, sie weiter dort liegen zu lassen”, sagte Kawtaradse. Die Leichen würden in Donezk ausländischen Experten übergeben. Zuvor hatte die ukrainische Führung den Aufständischen vorgeworfen, Beweismaterial vom Absturzort zu entwenden. Die Boeing war am Donnerstag mutmaßlich von einer Rakete über dem von den Separatisten kontrollierten Gebiet abgeschossen worden.


Luftfahrt-Experte: MH17-Insassen erlebten Sturz bei Bewusstsein


18.41 Uhr: Niederländische Banken haben Vorsichtsmaßnahmen gegen möglichen Kreditkarten-Betrug eingeleitet. Es gebe Berichte, wonach Kreditkarten von Absturz-Opfern vom Trümmerfeld “gestohlen” worden sein, teilte der niederländische Bankenverband mit. Mögliche illegale Abbuchungen würden den Angehörigen ersetzt, hieß es in der Erklärung. Unter den 298 Toten sind 192 Niederländer.


17.53 Uhr: Niederländische Ermittler haben mit dem Sammeln von DNA-Vergleichsmaterial begonnen. In den kommenden Tagen sollen Angehörige aller 192 bei dem Absturz getöteten Passagiere aus den Niederlanden von den Experten besucht werden. Benötigt würden neben den DNA-Proben auch Informationen etwa über Operationsnarben, Tattoos oder die Haarfarbe der zu Identifizierenden.


17.08 Uhr: Moskau fordert von der Ukraine die Offenlegung aller militärischen Daten bezüglich ihrer Luftabwehr im Konfliktgebiet. Die Führung in Kiew müsse detailliert Einblick gewähren, wo und wie die Ukraine Boden-Luft- und Luft-Luft-Raketen verwende, sagt Russlands Vizeverteidigungsminister Anatoli Antonow dem TV-Sender Rossija-24. Die entscheidende Frage sei: „Was geschah im Luftraum über der Ukraine und was müssen wir tun, damit so etwas nicht noch einem passiert.“


16.20 Uhr: Die Bundesregierung entsendet morgen zwei Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) nach Kiew. „Da wir erwarten, dass es eine internationale Kommission zur Untersuchung der Absturzursache von Flug MH17 unter Federführung der Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) geben wird, sollen BFU-Direktor Ulf Kramer und ein weiterer Fachmann frühzeitig bereitstehen, um die laufenden Untersuchungen zu unterstützen und zur Aufklärung beizutragen“, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt FOCUS Online.


16.00 Uhr: Erneut ist OSZE-Beobachtern der vollständige Zugang zur Absturzstelle verwehrt worden. Bewaffnete Separatisten behinderten die Arbeit der etwa 20 OSZE-Vertreter, wie ein Sprecher mitteilt. Die Gruppe habe jedoch zumindest mehr Bewegungsfreiheit als am Vortag bekommen. Die OSZE-Mitarbeiter hätten dabei beobachtet, wie Leichen der insgesamt 298 bei dem Absturz ums Leben gekommenen Passagiere von Unbekannten in Plastiksäcke gepackt und an den Straßenrand gebracht wurden. 




15.37 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk beschuldigt Russland, hinter dem Abschuss von Flug MH17 zu stehen. Die mutmaßliche Rakete komme aus russischer Herstellung, sagt Jazenjuk der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: Zur Bedienung des Boden-Luft Systems sei „sehr professionelles Personal nötig, um Ziele zu finden und die Rakete abzufeuern“. Jazenjuk weiter: „Möglicherweise könnten diese Leute aus Russland gekommen sein.“ Man wisse, „dass diese Systeme nicht von betrunkenen Gorillas bedient werden können“. Eine Schuld der ukrainischen Armee schloss Jazenjuk aus. 2Sämtliche Boden-Luft-Raketen der Ukraine sind anderswo stationiert. Wir sind bereit, hier Beweise und Standorte offenzulegen.“ Das Gebiet, aus dem die Rakete abgeschossen wurde, sei völlig von den Rebellen kontrolliert.


15.13 Uhr: Unfassbare Vorwurf: Die Separatisten sollen nach dem Absturz das Gepäck der Toten durchsucht und geplündert haben. Die schwer bewaffneten Männer hätten sich über die Opfer gebeugt und deren Gepäck durchwühlt, schildert der Kameramann Demjen Doroschenko der britischen Tageszeitung „Sun“. Und: „Als sie weg waren, sah ich überall Portemonnaies rumliegen, alle waren leer. Es war schrecklich.“ Unter anderem hätten die Milizen aus dem Gepäck von Newcastle-Fan John Alder ein Fernglas genommen. „Als sie sahen, dass das Glas zersplittert war, haben sie es weggeworfen.“ Alder wollte gemeinsam mit Liam Sweeney seinen Lieblingsverein Newcastle United bei Vorbereitungsspielen in Neuseeland unterstützen.




FOCUS Online



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