Montag, 18. August 2014
Spektakulärer Raubüberfall im Herzen der französischen Hauptstadt: Mitten im Pariser Stadtverkehr greifen schwer bewaffnete Täter den Konvoi eines saudischen Prinzen an. Die Beute wirft Fragen auf, die Polizei steht vor einem Rätsel.
Szenen wie aus einem Agententhriller: Unbekannte Angreifer haben in Paris die Fahrzeugkolonne eines Mitglieds des saudi-arabischen Königshauses überfallen. Ersten Ermittlungen zufolge konnten die Verbrecher dabei 250.000 Euro erbeuten und als sensibel eingestufte Geheimdokumente entwenden.
Nach Angaben der Zeitung “Le Parisien” waren die Gangster mit militärischen Sturmgewehren vom Typ Kalaschnikow bewaffnet. Ob Schüsse fielen, blieb zunächst unklar. Alles deutet darauf hin, dass die Täter über die Fahrtroute des Prinzen bis ins Detail informiert waren und ihren Opfern entlang der Strecke auflauerten. Mit schweren Schusswaffen im Anschlag brachten sie den Konvoi im Pariser Straßenverkehr am Sonntagabend zum Halten und griffen gezielt ein einzelnes Fahrzeug aus der Diplomaten-Kolonne heraus, um es zu entführen.
Die drei Insassen des Wagens wurden kurz darauf unverletzt freigelassen. Ob sich das Mitglied des saudischen Königshauses unter den kurzzeitig Entführten befand, blieb zunächst unklar. Weder beim Überfall, noch bei der anschließenden Flucht seien Menschen zu Schaden gekommen, hieß es.
Allerdings sind sich Beobachter sicher, dass es sich bei der Tat um das Werk von Profis gehandelt haben muss: Die Attacke auf offener Straße war anscheinend sorgfältig geplant. Die Täter wussten nicht nur genau, in welchem Wagen sich das Geld und die Dokumente befanden. In der Absicht, sämtliche Spuren zu verwischen, setzten sie nach ihrer Flucht das entführte Begleitfahrzeug zudem in Brand.
Geheime Unterlagen entwendet
Die Pariser Polizei sprach von einem “äußerst ungewöhnlichen” Vorgehen der Angreifer und bezog sich damit offenbar nicht auf die schwere Bewaffnung, sondern auf die zeitweise Entführung eines einzelnen Wagens aus der Fahrzeugkolonne. Etwaige Geheimdienstverwicklungen seien nicht auszuschließen, spekulierten Pariser Medien. Ebenso wurden mögliche Bezüge zu den Spannungen im Nahen Osten und den Kämpfen im Irak und in Syrien diskutiert.
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Um welche Art von “sensiblen” Dokumenten es sich bei den entwendeten Unterlagen handelt, dazu wollten weder die Botschaft Saudi-Arabiens, noch die französischen Behörden nähere Angaben machen. Womöglich fielen die Papiere den Räubern zusammen mit dem Geld nur zufällig in die Hände. Die erbeutete Summe scheint allerdings – gemessen am Aufwand und dem Risiko der Tat – vergleichsweise niedrig.
Der Konvoi des namentlich nicht genannten Prinzen war nach ersten Ermittlungen an der Botschaft Saudi-Arabiens gestartet. Es sollte wenig später den Pariser Flughafen Le Bourget erreichen. Der Ort des Überfalls liegt Berichten zufolge in der Nähe der Metrostation Porte de la Chapelle nahe des Pariser Autobahnrings, etwa zwei Kilometer nördlich des Kopfbahnhofs Gare du Nord. Das Ziel des Fahrzeugkonvois, der Flughafen Le Bourget bei Paris, liegt rund 15 Kilometer nördlich der französischen Hauptstadt. Wohin die diplomatische Abordnung Saudi-Arabiens fliegen wollte, wurde nicht mitgeteilt.
Quelle: n-tv.de
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