Tuesday, July 1, 2014

"Friede, Freude, Eierkuchen": Die Geburtsstunde der Loveparade

Vor 25 Jahren gründet er die Loveparade und wird gleichzeitig zum “Vater” der Technobewegung: Dr. Motte.



Vor 25 Jahren gründet er die Loveparade und wird gleichzeitig zum “Vater” der Technobewegung: Dr. Motte.


Die erste Parade zieht 1989 über den Berliner Kurfürstendamm. Gerade mal 150 Technofans tanzen bei Nieselregen durch die Westberliner Innenstadt (im Bild die Loveparade 1998).


Dr. Motte verfolgt nach eigenen Angaben eine politische Idee. “Friede, Freude, Eierkuchen” lautet das erste Motto. Es bedeutet: Friede für Abrüstung, Freude durch Musik als Kommunikationsmittel und Eierkuchen als Mahnung gegen den Welthunger.


Ursprünglich geht es dem Initiator nicht um eine Protestbewegung. Er will ein Fest für die Menschen schaffen.


17 Jahre lang ruft der Berliner Matthias Roeingh alias Dr. Motte die Raver aus allen Ländern zu einer friedlichen Weltrevolution auf und sie erscheinen in Scharen. Aus dem kleinen Umzug ist längst eine kommerzielle Großveranstaltung mit mehr als einer Million Ravern geworden.


Drogen sollen bei dem Umzug keine Rolle spielen, werden jedoch zahlreich konsumiert – auch unfreiwillig.


“Für sehr viele Menschen war die Loveparade der beste Tag in ihrem Leben. Das war einzigartig”, sagt der heute 53-jährige Roeingh.


Statt “Arm aber sexy” verschreibt sich die Loveparade einem anderem Leitsatz: “One World One Future”.


Schrill, …


… knapp und …


… außergewöhnlich präsentieren sich die Technofans.


Auf Wagen oder in der Menge ziehen Tausende junge Menschen über die Straße des 17. Juni in Berlin.


Ein wenig Flowerpower, ein bisschen Sexappeal und eine ordentliche Portion freie Liebe bestimmen das Bild der Loveparade.


Ärger bleibt da nicht aus: Viele Berliner beschweren sich über den Müll und es wird erbittert gestritten: Wer trägt die Kosten? Im Jahr 2001 entscheidet das Bundesverfassungsgericht, dass die Parade keine politische Demonstration mehr, sondern eine kommerzielle Veranstaltung ist.


Berlin überwirft sich mit den Organisatoren der Loveparade. 2006 zieht die Techno-Veranstaltung nach der Trennung von ihrem Guru ins Ruhrgebiet – ein Schock für viele Raver.


2007 zieht sie dann schließlich nach Essen. Dr. Motte verkauft den Namen “Loveparade”. Ihm sei der Rave zu kommerziell geworden, begründet er seine Entscheidung.


Nach Stationen in Dortmund 2008 und Bochum 2009 …


… folgt am 24. Juli 2010 das Unglück in Duisburg, das das Ende der Loveparade einleitet.


Bei einer Massenpanik am Eingang des Veranstaltungsgeländes sterben 21 Menschen.


500 Menschen verletzten sich im Gedränge, 40 von ihnen schwer.


Die Veranstalter stehen unter Schock. Die Loveparade wird trotzdem fortgesetzt, um eine weitere Panik auf dem Gelände zu vermeiden.


Später hagelt es Vorwürfe gegen die Stadt Duisburg und ihren Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Der lehnt einen Rücktritt jedoch ab.


Durch einem Bürgerentscheid muss Sauerland schließlich sein Amt räumen. Untersuchungsberichte zu der Tragödie legen ihm eine Mitschuld nahe.


Die Loveparade ist da schon längst Geschichte.




n-tv.de – Bilderserien



"Friede, Freude, Eierkuchen": Die Geburtsstunde der Loveparade

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