Thursday, May 29, 2014

Mehr Klarheit erforderlich: Dax sollte Angriff verschieben

Wirtschaft
Attacke abgeblasen: In dieser Woche wird wohl kein großer Angriff auf die magische Dax-Marke mehr geritten. Attacke abgeblasen: In dieser Woche wird wohl kein großer Angriff auf die magische Dax-Marke mehr geritten.(Foto: picture alliance / dpa)

Freitag, 30. Mai 2014


Ein Woche arbeitet sich der deutsche Aktienmarkt an der magischen Grenze ab – und kann sie doch nicht reißen. Daran sollte sich auch am letzten handelstag nichts ändern. Die Agenda ist nahezu leer. Und wegen des zurückliegenden Feiertags sollten die Umsätze dünn sein.


Charts


An Europas Börsen zeichnet sich am letzten Handelstag der Woche ein freundlicher Beginn ab. Damit werden aber lediglich die leicht positiven Vorgaben von Wall Street eingearbeitet. Das Geschäft dürfte von Zurückhaltung geprägt sein, heißt es im Handel. Viele Marktakteure nutzten den Freitag als Brückentag. Auch sprächen die niedrigen Umsätze an Wall Street, trotz der neuen Allzeithochs, gegen eine große Euphorie der Börsianer. “Die 10.000 Punkte im Dax werden wir vermutlich zum Wochenschluss nicht knacken”, sagt ein Händler.


Der relativ leere Datenkalender spreche ebenfalls gegen stärkere Bewegungen an den Börsen. Interessant könnte die Bekanntgabe von Preisdaten aus Italien am Vormittag werden. Diese dürften auf mögliche Relevanz mit Blick auf die EZB-Sitzung in der kommenden Woche abgeklopft werden. Marktbeobachter und Analysten erwarten mehrheitlich, dass die Währungshüter die Geldpolitik weiter lockern werden. Unklar ist allerdings in welcher Form und in welchem Ausmaß die EZB neue Maßnahmen ergreifen wird.


Puffer zur Marke schmilzt


Die IG indiziert das deutsche Börsenbarometer elf Punkte höher bei 9.950 Punkten. “Der S&P-500 ist erneut auf ein neues Rekordhoch gestiegen, obwohl das US-BIP nach unten revidiert wurde”, sagt Stan Shamu, Marktstratege bei IG: “Das ist ein sehr ermutigendes Zeichen für das Wochenende, weil es ein klares Momentum nach oben zeigt”.


Allerdings gibt es eben auch die skeptischen Stimmen zu den globalen Aktienmärkten: “Damit Anleger wieder für Aktien begeistert werden können, braucht es Klarheit über die wirtschaftliche Umgebung. Es ist für sie schwer, in einen Grauschleier hinein zu investieren”, sagt Aktienstratege Nicholas Smith von CLSA. Größere Impulse für den Markt würden daher erst vom monatlichen US-Arbeitsmarktbericht kommende Woche und Chinas Einkaufsmanager-Indizes an diesem Wochenende ausgehen.


In Europa stehen zum Wochenausklang vor allem Italiens Inflationsdaten im Blick. Sie werden vom Markt auf eine mögliche Relevanz mit Blick auf die EZB-Sitzung in der kommenden Woche abgeklopft werden.


Aus Deutschland melden die Statistiker für April sinkende Einzelhandelsumsätze. Auf Jahressicht stiegen die Umsätze preisbereinigt um 3,4 Prozent. In den ersten vier Monaten setzte die Branche damit 1,2 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus.


Siemens zückt den Rotstift


Positiv für Allianz wird die Entwicklung der Fondstochter Pimco gesehen. Nach drei Quartalen heftiger Nettomittelabflüsse gibt es Zeichen für eine Trendwende. Vorstandschef Douglas Hodge sieht wieder vermehrt neue Gelder zufließen.


Bei der Deutschen Telekom könnte ein möglicher Ausstieg aus dem US-Geschäft treiben. Das Unternehmen sei bereit, beim geplanten Verkauf von T-Mobile US an die US-Tochter Sprint des Mobilfunkanbieters Softbank, an einem Minderheitsanteil festzuhalten, heißt es.


Der Pharma-Konzern Bayer meldet die EU-Zulassung für Nexavar zur Behandlung des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms. Siemens-Chef Joe Kaeser bezifferte laut Agentur die Zahl der geplanten Stellenstreichungen auf 11.600. Zudem soll die Medizintechnik-Sparte künftig separat geführrt werden.


Die Papiere der französischen Bank BNP Paribas dürften wenig überraschend unter der vom US-Justizministerium geforderten Strafzahlung über zehn Milliarden Dollar leiden. Das Finanzinstitut soll gegen Iran-Sanktionen verstoßen haben. “Die Forderungen sind stetig nach oben angepasst worden”, sagt ein Händler. Er sieht zudem mögliche negative Auswirkungen auf den Kurs der Deutsche-Bank-Aktie. Deren Iran-Probleme seien bislang ungelöst.


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In Japan kam zum Wochenschluss keine Kauflaune auf: Der Nikkei-Index verlor – belastet von schlechten Konjunkturdaten – 0,2 Prozent. Der Shanghai-Composite in China legte dagegen 0,1 Prozent zu.


An der Wall Street hatte der S&P-500 den dritten Rekord innerhalb von vier Handelstagen verbucht. Er kletterte um 0,5 Prozent auf ein Allzeithoch von 1920 Punkten. Der Nasdaq-Composite gewann ebenfalls 0,5 Prozent, der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent.


Quelle: n-tv.de





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