Saturday, May 17, 2014

Kung-Fu Kahn, Robbens Last-Minute-Tor: Wie der deutsche Clásico entstand

Am Samstag treffen die beiden erfolgreichsten deutschen Mannschaften der letzten fünf Jahre aufeinander: Im DFB-Pokalfinale stehen sich der Meister FC Bayern München und Borussia Dortmund gegenüber.



Am Samstag treffen die beiden erfolgreichsten deutschen Mannschaften der letzten fünf Jahre aufeinander: Im DFB-Pokalfinale stehen sich der Meister FC Bayern München und Borussia Dortmund gegenüber.


Die letzten fünf Meisterschaften teilten die beiden Mannschaften unter sich auf. 2010, 2013 und 2014 gewann der Rekordmeister …


… 2011 und 2012 Jürgen Klopps Dortmunder.


In diesen Jahren entstand eine erbitterte Rivalität, die auf den Rängen …


… auf dem Rasen …


… und in den Chefetagen ausgelebt wird.


Für die Spiele zwischen Dortmund und Bayern etablierte sich sogar der Begriff “Deutscher Clásico”, in Anlehnung an “El Clásico”, das ewige Duell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona.


Auch wenn “Deutscher Clásico” eher in die Kategorie Hilfsbegriff fällt – die Bedeutung der Partien sind immens. Bayerns Thomas Müller sagte jüngst, im Pokalfinale gehe es um “die Vorherrschaft in Deutschland.” Als Einstimmung erinnert n-tv.de an die heißesten Duelle zwischen Bayern München und Borussia Dortmund.


Champions-League-Finale 2013 in Wembley: Das “German Endspiel”, das wichtigste Duell der beiden Teams. Dortmund hatte im Halbfinale Real Madrid geschlagen, Bayern den FC Barcelona demontiert.


Die Bayern wollten ein Jahr nach dem verlorenen “Finale dahoam” unbedingt den Pott holen. Doch die Anfangsphase dominierten die Borussen. Manuel Neuer entschärfte in der 15. Minute einen Schuss von “Kuba” Blaszczykowski.


Als die Bayern besser ins Spiel kamen, arbeitete Arjen Robben an seinem Image als Finalversager und vergab beste Chancen.


Doch in der zweiten Halbzeit drehte der Holländer auf. In der 60. Minute leistete er die Vorarbeit zum 1:0 durch Mario Mandzukic.


Ilkay Gündogan glich acht Minuten später per Elfmeter aus. Als alles auf eine Verlängerung hindeutete …


… kullerte Robben den Ball doch noch an Roman Weidenfeller vorbei.


Das 2:1 in der 89. Minute, der Sieg für den FC Bayern München.


Die Bayern krönten sich zu Europas Königen.


Eine Woche später holten sich die Münchner auch noch den Pokal im Endspiel gegen Stuttgart, das Triple war perfekt.


Auf dem Weg ins Finale schlugen die Bayern auch den Erzrivalen aus Dortmund – im Viertelfinale mit 1:0, durch einen Schlenzer von Arjen Robben.


Die Aufeinandertreffen in der Liga in der Saison 2012/2013 endeten jeweils 1:1. Hitzig verlief das Rückspiel in Dortmund, wenige Tage vor Wembley. Rafinha sah Gelb-Rot für ein Foul an “Kuba”, und legte sich danach mit dem Polen an.


Die Nickligkeiten setzten sich an der Seitenlinie fort: Jürgen Klopp und Matthias Sammer überbrachten sich die besten Wünsche fürs Champions-League-Finale.


Mit dem Triple wetzten die Bayern die Scharte der Jahre 2011 und 2012 aus, als die Dortmunder ihnen den Meistertitel wegschnappten. Nun schnappten die Bayern dem BVB die Trophäen weg – sowie erst Mario Götze und dann Robert Lewandowski.


Sicherlich das bitterste Spiel für die Bayern in der Phase der Dortmunder Dominanz: das Pokalfinale 2012.


BVB-Starstürmer Robert Lewandowski erzielte allein drei Treffer.


Die Bayern agierten in der Abwehr katastrophal, zudem erwischte Torwart Manuel Neuer einen rabenschwarzen Tag. Einen schon sicher gefangenen Ball ließ er wieder los, “Kuba” bedankte sich, flankte auf Lewandowski – 5:2.


Die Dortmunder brachten erstmals die Schale und den Pokal nach Hause. “Es ist wunderschön. Wir haben 103 Jahre gebraucht, um das Double zu gewinnen. Ich bin überglücklich”, sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.


Die Entscheidung in der Meisterschaft war am 31. Spieltag gefallen. Mit drei Punkten Rückstand auf den BVB kamen die Bayern nach Dortmund zum Topspiel. In der 79. Minute erzielte Lewandowski die Führung für die Hausherren, doch …


… Arjen Robben hatte die Gelegenheit, zum Helden zu werden. Er schindete kurz vor Schluss einen Elfmeter.


Der Gefoulte trat selbst an – und vergab.


Jubel bei den Dortmundern, Fassungslosigkeit bei Robben.


In der Nachspielzeit bot sich dem Niederländer erneut die Riesenchance zum Ausgleich – doch aus kurzer Distanz beförderte er den Ball auf die Tribüne. Vorbei die Meisterträume der Bayern.


Schon das Hinspiel in München hatte Dortmund gewonnen. Das entscheidende 1:0 erzielte ein gewisser Mario Götze.


Da hatte der BVB seinen München-Fluch schon lange gebrochen: Es war der 26. Februar 2011, als Dortmund die Allianz-Arena mit 3:1 stürmte.


Der Anfang vom Ende von Louis van Gaal, der mit den Bayern damals nur auf Platz vier stand, und keine zwei Monate später entlassen wurde.


Die Dortmunder führten dagegen die Liga nach diesem 24. Spieltag mit 12 Punkten Vorsprung an, der Weg zum ersten Meistertitel unter Jürgen Klopp war geebnet.


Dieses 3:1 war ein historischer Sieg – nämlich der erste eines Dortmunder Teams in München seit 1991.


Auch in der Zeit zwischen diesen beiden Dortmunder Siegen gehörten die Duelle zwischen dem BVB und Bayern zu den bissigsten der Liga. Egal ob die Protagonisten Christian Nerlinger und Lars Ricken hießen …


… oder Lothar Matthäus und Stephane Chapuisat …


… oder Michael Ballack und Dede.


Legendär die “Heulsusen”-Geste von Andreas Möller gegen Lothar Matthäus …


… Mario Baslers Streitlust …


… und jener Apriltag 1999, als Oliver Kahn Heiko Herrlich beißen …


… und Stephane Chapuisat umtreten wollte.


So ruppig ging es bei den bisherigen Duellen in dieser Saison nicht zu – aber nicht minder brisant. Das Hinspiel in Dortmund gewannen die Bayern mit 3:0. Die Führung markierte ausgerechnet Mario Götze …


… der seit seinem Wechsel vor der Saison vom BVB zu den Bayern zur absoluten Hassfigur der schwarzgelben Fans geworden ist.


Arjen Robben und Thomas Müller erhöhten kurz vor Schluss gegen einen ersatzgeschwächten BVB, der in dieser Phase der Saison eine Hiobsbotschaft nach der anderen erhielt.


Der BVB spielte mit einer Viererkette aus Kevin Großkreutz, Sokratis, Manuel Friedrich und dem damals noch völlig unbekannten Erik Durm – der nun in Joachim Löws vorläufigem Kader für die WM steht.


Auch wenn sich die Bayern die Meisterschaft schon lange gesichert hatten – im Rückspiel am 12. April nutzten die Borussen die Chance zur Revanche.


Der bestens organisierte BVB konterte die Bayern eiskalt aus und ging mit 3:0 vom Platz.


Die Bayern präsentierten sich antriebsschwach und träge – ein Vorgeschmack auf das herbe Champions-League-Aus gegen Real Madrid.


Die Klatsche gegen Real setzt die Bayern unter Druck: Nur bei einem Sieg im Pokalfinale können sie von einer wirklich gelungenen Saison sprechen. Dem BVB wird es ein Vergnügen sein, den Bayern einen Strich durch die Rechnung zu machen.




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Kung-Fu Kahn, Robbens Last-Minute-Tor: Wie der deutsche Clásico entstand

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