Sunday, June 29, 2014

Übertarifliches Gehalt - ThyssenKrupp-Firma bezahlt Betriebsräte seit Jahren illegal


Der Stahlkonzern ThyssenKrupp bezahlt nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ seit 2005 Betriebsräte illegal. Betroffen seien Arbeitnehmervertreter der Kieler Werft „ThyssenKrupp Marine Systems GmbH”, einer Tochterfirma des Konzerns. Sie erhalten nach den Recherchen des Blattes ein Pauschalgehalt, das über den tariflichen Entgeltgruppen liegt. Möglicherweise gebe es zudem auch bei anderen ThyssenKrupp-Betriebsräten Unregelmäßigkeiten, hieß es.


Betriebsräte seien nicht gezielt beeinflusst worden


Das Unternehmen bestätigte die Recherchen der Zeitung. Die Bezahlung der Betriebsräte entspreche nicht dem Betriebsverfassungsgesetz, teilte ThyssenKrupp dem Bericht zufolge mit. Die betroffenen Betriebsräte seien durch die Vorgehensweise aber nicht gezielt beeinflusst worden, versicherte der Konzern dem Blatt.


Der Essener Stahlkonzern suche nun mit Hochdruck an einer verbindlichen Neuregelung für alle Tochterfirmen. Personalvorstand Oliver Burkhard kündigte gegenüber der Zeitung eine entsprechende Richtlinie an, die noch im Sommer verabschiedet werden solle.


Auch bei VW und Siemens gab es Unregelmäßigkeiten


ThyssenKrupp sei schon der dritte deutsche Dax-Konzern, bei dem es zu Unregelmäßigkeiten bei Zahlungen an Betriebsratsmitgliedern komme. Ähnliche Vorgehensweisen habe es zuvor auch bei VW und Siemens gegeben.


Insgesamt hat ThyssenKrupp rund 1500 Betriebsräte, von denen jeder zehnte freigestellt ist. Mehrere der betroffenen Arbeitnehmervertreter seien zudem Mitglieder der IG Metall. Die Gewerkschaft sagte dem Blatt, sie habe von den Vorgängen in der Kieler Werft nichts gewusst.


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FOCUS Online



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