Sonntag, 29. Juni 2014
Er mühte sich, er kämpfte und arbeitete, er tat, was er konnte. Aber in den entscheidenden Momenten hatte Arjen Robben oft Pech – bis er doch noch entscheidend mithalf, den Sieg zu erringen.
Arjen Robben lächelte breit und warf Kusshändchen auf die Tribüne des Estadio Castelao in Fortaleza zu seiner Frau Bernadien. Nach dem dramatischen, aber für Robbens Niederländer glücklichen Ende des WM-Achtelfinals gegen Mexiko (2:1) hatte der Bayern-Profi allen Grund, glücklich zu sein. Dass Oranje die Begegnung in den Schlussminuten noch drehte und ins Viertelfinale einzog, hatte sie zu einem großen Teil Robben zu verdanken. “Mexiko hat eine richtig gute Mannschaft. In den drei Spielen zuvor haben wir gut verteidigt, das war heute nicht der Fall. 0:1 in Rückstand zu geraten, das war schwierig. Wir haben aber gekämpft, guten Fußball spielt und Chancen herausgespielt”, kommentierte Robben in der ARD.
Der Münchner war wieder der Beste seiner Mannschaft. Er trat die Ecke, die über den eingewechselten Schalker Klaas-Jan Huntelaar zum 1:1-Ausgleich durch Wesley Sneijder führte (88.). Herausgeholt hatte die Ecke ebenfalls Robben. Wie kurz darauf den Strafstoß, den Huntelaar eiskalt zum Siegtreffer nutzte (90.+4). Robben, das werden ihm seine Kritiker vorwerfen, ließ sich dabei theatralisch fallen. Getroffen wurde er freilich von Mexikos Kapitän Rafael Marquez, am linken Fuß.
So wie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Marquez und dessen Mitspieler Hector Moreno hatten Robben hintereinander gefoult, doch die Pfeife von Schiedsrichter Pedro Proenca blieb stumm (45.+2). Der portugiesische Unparteiische ließ sich auch von Robbens Aufschrei und dem schmerzverzerrtem Gesicht des Angreifers nicht überzeugen.
Robben tat, was er konnte
Es war eine Szene, die beispielhaft zu sein schien für Robbens Spiel. Der überragende Spieler der Vorrunde mühte sich. Er kämpfte und arbeitete. Er half defensiv aus. Er holte sich immer wieder Bälle in der eigenen Hälfte. Er tat, was er konnte. Aber in den entscheidenden Momenten hatte er oft Pech – bis er doch noch entscheidend mithalf, den Sieg zu erringen. Wie heiß Robben nach drei Toren und einem Assist in der Gruppenphase auch auf diese Begegnung bei mörderischer Hitze in Fortaleza war, zeigte sich gleich zu Beginn. Voller Inbrunst sang er die niederländische Nationalhymne (“Het Wilhelmus”) mit, und als die letzten Töne verklungen waren, hüpfte er nervös auf und ab. Der 30-Jährige schien vor Energie zu platzen.
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Die schwierigen äußeren Verhältnisse schienen ihm nichts anhaben zu können. Wie seine Kollegen trug der Hochgeschwindigkeits-Kicker spezielle Socken, um mit seinen bald verschwitzten Füßen nicht in den Schuhen zu rutschen. Robben sprintete und machte, doch er bekam nur wenig Bälle. Und das, obwohl an seiner Seite wieder der zuletzt gesperrte Robin van Persie stürmte. Der wurde spät von Huntelaar ersetzt (76.) – und der Schalker hatte gleich bei seinem ersten Einsatz in Brasilien mit Robben den größten Anteil am Erfolg.
Robben hatte seinen Kollegen nach dem Rückstand durch das Tor von Giovani dos Santos (48.) allein mit seiner Körpersprache signalisiert, dass dieses Spiel noch nicht verloren war. Seine Ecke und der folgende Schuss von Stefan de Vrij hätten beinahe zum Ausgleich geführt (57.). In der Folge dribbelte und wuselte sich Robben ein ums andere Mal an mehr als nur zwei Mexikanern vorbei. Wie in der 74. Minute, als er an Torwart Guillermo Ochoa scheiterte. Es schien symptomatisch. Doch Robben raffte sich erneut auf – und führte die Elftal ins Viertelfinale.
Quelle: n-tv.de
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