Monday, May 5, 2014

Von Elvis Presley bis Jim Morrison: Die berühmtesten Grabstätten Prominenter

Es gibt einsame Gräber, die nie jemand besucht. Und es gibt Gräber …



Es gibt einsame Gräber, die nie jemand besucht. Und es gibt Gräber …


… wie das von Elvis Presley. Seine Grabstätte in Graceland ist wohl die weltweit berühmteste.


Sein Landsitz in Memphis, Tennessee, hat sich zu einem regelrechten Pilgerort für Fans des King of Rock’n’Roll entwickelt, der 1977 im Alter von 42 Jahren starb. (Auch wenn viele seiner Anhänger nicht glauben wollen, dass er wirklich tot ist.)


Sein Anwesen in Graceland – seit dem Jahr 2006 “National Historic Landmark” – besuchen jährlich weit mehr als eine halbe Million Menschen; …


… seine Grabstätte darf da natürlich nicht fehlen. Ob “Elvis lebt” oder nicht.


Auch der “King of Pop” ist unvergessen: Michael Jackson …


… wurde auf dem Forest Lawn Memorial Park in Glendale, Kalifornien beigesetzt, wo ihm seine Fans die Ehre erweisen können.


Auch Reggae-King Bob Marley, der 1981 an Krebs starb, hat weltweit immer noch unzählige Anhänger.


Schon seine Beerdigung am 20. Mai 1981 in der National Arena in Kingston, Jamaika, …


… war eine gigantische Zeremonie und Trauerfeier und viele Fans pilgern bis heute …


… zum “Bob Marley Mausoleum” (hier der Eingang) in Nine Miles, dem kleinen Ort in Jamaika, wo er am 6. Februar 1945 geboren wurde und wo sich auch sein Grab befindet. Mit ihm zusammen beerdigt wurden übrigens seine Gitarre, ein Marihuanazweig und eine Bibel.


Der bekannteste Friedhof der Welt ist wohl der “Pere Lachaise” (Le Cimetière du Père-Lachaise) in Paris – denn hier liegen sehr viele Berühmtheiten begraben. Darum zieht der Ort auch unzählige Touristen an.


Das auffälligste und von Fans und Besuchern am meisten umlagerte Grabmal ist das von Doors-Sänger …


… Jim Morrison. Vor allem an seinen Todestagen (er starb am 3. Juli 1971 mit nur 27 Jahren) wird seine Grab- …


… zur Pilgerstätte für Alt- und Neu-Hippies.


Graffiti werden ans Grab gemalt, es wird gebetet, gesungen, geraucht, getrunken und auch …


… für Jim die eine oder andere Zigarette oder Flasche dagelassen. Manche Grab-Besucher haben sogar Sex dort – das alles sehr zum Missfallen der Friedhofsverwaltung, die schon den Wunsch äußerte, sie wären Jim Morrisons sterbliche Überreste gerne los.


Auch der Panist und Komponist Frédéric Chopin liegt hier begraben – er wurde 1810 im heutigen Polen geboren und starb 1849 in Paris.


Sein Herz allerdings wurde – auf Chopins Wunsch hin – in diesem Schrein in der Heilig-Kreuz-Kirche in Warschau bestattet.


Wegen seines Temperaments wurde er “Monsieur 100.000 Volt” genannt: Der französische Chansonnier Gilbert Becaud stand mehr als 50 Jahre auf der Bühne. Er starb im Dezember 2001 auf seinem Hausboot auf der Seine in Paris und fand seine letzte Ruhe …


… auch auf dem Pere Lachaise, ebenso wie die große französische Sängerin – und Pariserin – Edith Piaf.


Piaf (offiziell: Édith Giovanna Gassion) starb am 10. Oktober 1963 im südfranzösischen Grasse. Ihr letzter Wunsch war jedoch, in ihrer geliebten Heimatstadt Paris zu sterben und begraben zu werden. In der folgenden Nacht wurde daher ihr Leichnam heimlich nach Paris gebracht. Dort stellte ihr Arzt einen falschen Totenschein aus: Datum 11. Oktober, Sterbeort Paris.


Auch zum Grab des irischen Schriftstellers Oscar Wilde auf dem Pere Lachaise gibt es Geschichten zu erzählen: Wilde (1854-1900) war verarmt in einem Pariser Hotel gestorben. Er wurde zunächst auf dem Cimetière parisien de Bagneux beigesetzt, 1909 jedoch auf den Père Lachaise umgebettet.


Freunde ließen dort ein Grabmal errichten, an dessen geflügelter Sphinx seit den 1960er Jahren bis heute die Genitalien fehlen. In den 1990er Jahren kam als Ausdruck romantischer Verehrung ein Kuss-Ritual auf: …


… das Grabmal wurde mit Lippenstift-Abdrücken verziert. Das Fett des Lippenstifts …


… hatte das unter Denkmalschutz stehende Monument mit den Jahren arg in Mitleidenschaft gezogen. Zum 111. Todestag Wildes im Jahr 2011 wurde es gereinigt und saniert, …


… mit einer Glasplatte geschützt und ein absolutes Kussverbot verhängt.


Noch viele andere französische und internationale Berühmtheiten liegen auf dem Pere Lachaise: etwa der Pantomime Marcel Marceau (hier seine Beerdigung im September 2007), …


… der Schriftsteller Marcel Proust, …


… Honoré de Balzac, dessen Trauerrede der große Victor Hugo hielt, …


… die französische Schauspielerin Annie Girardot …


… und das Schauspielerpaar Simone Signoret und Yves Montand in einem Gemeinschaftsgrab.


Im Kolumbarium von Pere Lachaise befindet sich das symbolische Urnengrab der großen Opernsängerin Maria Callas. Sie starb 1977 mit 53 Jahren in Paris. Ihrem Wunsch gemäß wurde ihr Leichnam eingeäschert und die Asche vor der griechischen Insel Skorpios im Ionischen Meer verstreut.


Außer dem Pere Lachaise hat Paris noch andere Friedhöfe mit vielen Gräbern berühmter Personen, etwa den …


… Cimetière de Montmartre, eigentlich “Pariser Nordfriedhof”. Hier finden sich die letzten Ruhestätten von Malern, Schauspielern, Komponisten, Regisseuren und Schriftstellern, wie Hector Berlioz, Jean Claude Brialy, Henri-Georges Clouzot, Edgar Degas, Alexandre Dumas, der “Kameliendame” Marie Duplessis, Jean Foucault, Edmond und Jules de Goncourt (Stifter des Prix Goncourt), Vaslav Nijinsky, Jaques Offenbach, Francis Picabia, Adolphe Sax (Erfinder des Saxofons) …


… und Emile Zola. Der französische Schriftsteller (1840-1902) starb in seinem Pariser Wohnhaus durch eine Kohlenmonoxidvergiftung. 1908 wurden seine sterblichen Überreste auf Anordnung der damaligen linken Regierung ins Panthéon überführt; sein Grabmal steht jedoch auf dem Nordfriedhof.


Auch der deutsche Dichter Heinrich Heine liegt hier begraben. 1831 kam er als Zeitungskorrespondent nach Paris, wo er 1856 starb. Von den Stätten, die in der französischen Hauptstadt an Heine erinnern, ist sein Grab die am meisten besuchte.


Der Filmregisseur Francois Truffaut, der 1984 mit nur 52 Jahren starb, fand hier ebenfalls seine letzte Ruhestätte (im Bild: Catherine Deneuve bei Truffauts Beerdigung). Mit der Prominenten-Dichte des Cimetière de Montmartre kann der …


… Cimetière Montparnasse (früher Cimetière du Sud), der dritte der großen Pariser Friedhöfe, durchaus mithalten. Denn hier liegen etwa Charles Baudelaire, Guy de Maupassant, Constantin Brâncuși, Brassai, der Automobilkonstrukteur André Citroën, Alfred Dreyfus, Marguerite Duras, Eugène Ionesco, Man Ray, Camille Saint-Saëns, Jean Seberg, Tristan Tzara, Jean Giraud (besser bekannt als Moebius, der Comiczeichner), Philippe Noiret, Éric Rohmer, Claude Sautet, Susan Sontag, Alain Resnais …


… und der irische Schriftsteller Samuel Beckett. Er lebte seit 1937 ständig in Frankreich und verfasste auch viele Texte auf Französisch. Pilgerziel von Feministinnen und Existenzialisten …


… auf dem Cimetière Montparnasse ist die Grabstätte des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre und seiner Lebensgefährtin, der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Simone de Beauvoir. Das existenzialistische Literaten-Paar verbrachte große Teile seines gemeinsamen Lebens in Hotels im Monparnasse- und St-Germain-des-Pres-Viertel. Er starb 1980, sie 1986.


Auch der Dorotheenstädtische Friedhof (offiziell: Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden) in Berlin beherbergt eine bedeutende Ansammlung von Grabstätten berühmter Personen, …


… er ist zudem ein wichtiges Zeugnis für die Berliner Grabmalkunst besonders des 19. Jahrhunderts. Die Anlage auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern steht vollständig unter Denkmalschutz – und wird auch besungen: “Da liegt allerhand große Leute/Und liegen auch viel kleine Leut”, so der Liedermacher Wolf Biermann über den 1762 angelegten Friedhof.


Und auch: “Wir hakeln uns Hand in Hand ein/Und schlendern zu Brecht seinem Grab” – das bekannteste Grabmal auf dem “Dorotheenstädtischen” ist sicher das Bertold Brechts neben seiner Frau Helene Weigel.


Beide lebten bis zu seinem Tod 1956 in dem Gebäude in der Chausseestraße, das rechts an den Friedhof anschließt. Das Brecht-Haus ist öffentlich zugänglich, beherbergt das Brecht-Archiv und ein Literaturforum.


Hanne Hiob, Brechts Tochter von seiner ersten Frau Marianne Zoff, ist direkt neben ihm beerdigt worden. Sie starb 2009, mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem großen Schriftsteller und Dramatiker.


Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben sind auch Paul Dessau, einer der wichtigsten Brecht-Komponisten, …


… und Hanns Eisler, der Komponist der DDR-Nationalhymne, der ein paar Schritte weiter ruht. Er war ein enger Weggefährte Brechts, politisch und künstlerisch.


Und nicht zu vergessen: ebenso Ruth Berlau und Elisabeth Hauptmann (im Bild, mit Brecht 1927), die beiden weiteren für Brecht wichtigen Frauen, bekamen auf dem Friedhof in Berlins Mitte ihre letzte Ruhestätte.


Genau wie Brecht war Heinrich Mann vor den Nationalsozialisten nach Kalifornien geflohen. Dort, in Santa Monica, ist der Autor von “Prof. Unrat” und “Der Untertan” 1950 auch gestorben, …


… seine Urne wurde erst 1961 nach Berlin überführt und auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt. (im Bild: DDR-Staatschef Walter Ulbricht im März 1961 bei der Überführung der Urne Manns)


Rechts neben ihm ruht Johannes R. Becher, der expressionistische Autor und Dichter, der 1954 der erste Kultusminister der DDR wurde und den Text zu ihrer Nationalhymne verfasst hat.


Heiner Müller, der bedeutendste deutschsprachige Theaterautor der letzten Jahrzehnte, letzter Präsident der Akademie der Künste der DDR und 1992-95 Intendant des Berliner Ensembles, hat ein schlichtes, aber dennnoch besonderes Grabmal bekommen: In der Umrandung ist eine Vogeltränke in Form eines Aschenbechers eingelassen …


… und Verehrer des Whisky- und Tabakliebhabers mit der markanten Brille legen dort gelegentlich Hochprozentiges und Zigarren nieder.


Aber auch an Prominenz aus dem 19. Jahrhundert hat der Friedhof einiges zu bieten: Die Gräber der beiden Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel …


… und Johann Gottlieb Fichte finden sich hier Seite an Seite, …


… nur einige Meter entfernt von Johann Friedrich August Borsig: Der 1854 verstorbene “Lokomotiven-König” hatte bescheiden angefangen mit einer Eisengießerei und war dann schnell reich und berühmt geworden. Das Borsig-Verwaltungsgebäude lag an der Chausseestraße dem Friedhof gegenüber.


Hier ruhen auch die preußischen Architekten und Baumeister Karl Friedrich Schinkel, dessen Bauten noch heute die Mitte Berlins bestimmen, …


… und Friedrich August Stüler, der Schöpfer etwa des Neuen Museums in Berlin.


Neben den vielen historischen Gräbern gibt es etliche Prominente, die erst in den vergangenen Jahrzehnten gestorben sind: Der DDR-Dissident Rudolf Bahro gehört dazu …


… und die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, …


… die Schauspieler Erwin Geschonneck …


… und Otto Sander, …


… die Schriftstellerinnen Christa Wolf …


… und Anna Seghers, …


… der Journalist, Publizist und frühere Ständige Vertreter der Bundesrepublik in der DDR, Günter Gaus, …


… der Maler, Grafiker, Fotomontagekünstler und Bühnenbildner John Heartfield …


… und der Regisseur und Theaterautor George Tabori. Auf dem Grabstein …


… von Herbert Marcuse, einem der wichtigsten Intellektuellen der 68er-Bewegung, steht “weitermachen” als Botschaft an die Lebenden.


Ganz in der Nähe ist Fritz Teufel begraben worden. An seinem Grabstein angelehnt ist ein winziges Fahrrad – weil der Politaktivist und Berliner Kommunarde zuletzt als Fahrradkurier gearbeitet hatte. Auf dem Grabstein oben ist sein berühmtes Zitat zu lesen: “Wenn’s der Wahrheitsfindung dient”.


So hatte er 1967 bei einem Prozess die Aufforderung kommentiert, vor den Richtern aufzustehen. Ein Freund des Establishments war er nie, im Gefängnis verbrachte er gleich mehrere Jahre. Heute finden sich an seinem Grab häufig eher ungewöhnliche Mitbringsel von Besuchern, wie etwa Pflastersteine oder eine Cannabis-Pflanze.


Unweit von Teufel liegt der frühere Bundespräsident Johannes Rau begraben. Ähnlich viele Berühmtheiten wie der “Dorotheenstädtische” in Berlin …


… beherbergt der etwa 2,5 Quadratkilometer große Wiener Zentralfriedhof im Bezirk Simmering. Er wurde 1874 eingerichtet. Mit seinen weit mehr als 300.000 Grabstellen, …


… darunter auch jüdische, muslimische und …


… buddhistische, gehört er zu den größten Friedhöfen in Europa.


Eine der bekanntesten Grabstätten der letzten Jahre auf dem “Zentral” ist das des Musikers Falco, mit bürgerlichem Namen Johann Hölzel, …


… der 1998 bei einem Autounfall ums Leben kam. Hier seine Mutter Maria Hölzel kurz vor der Enthüllung von Falcos Grabmal am 31. August 1999.


Der Sänger, Schauspieler und Entertainer Peter Alexander ist ebenso hier begraben …


… wie der deutsch-österreichische Unternehmer und Milliardär Friedrich Karl Flick …


… und, in der Präsidentengruft vor der Karl-Borromäus-Kirche, …


… alle österreichischen Bundespräsidenten seit 1951.


Schauspielgrößen wie Hans Moser …


… und Theo Lingen fanden hier ihre letzte Ruhe, ebenso wie Curd Jürgens, Paul Hörbiger oder Rosa Albach-Retty, die Großmutter von Romy Schneider.


Romy Schneider selbst wurde übrigens auf dem Dorffriedhof des abgelegenen französischen Örtchens Boissy-sans-Avoir in einem schlichten Eichensarg beerdigt – in jenem Grab, das sie für ihren Sohn David gekauft hatte, der nur 14-jährig bei einem Unfall ums Leben kam.


Doch zurück nach Wien auf den Zentralfriedhof: Der Architekt Adolf Loos (“Ornament und Verbrechen”) entwarf sein Grabmal hier selber – seinem schnörkellosen Stil entsprechend schlicht.


Ähnlich schmucklos: die Ruhestätte des Komponisten Arnold Schönberg, Begründer der Zwölftonmusik.


Auch eine Grabstätte für Mozart findet sich hier, obwohl der Komponist in einem Gruppengrab auf dem Sankt Marxer Friedhof beigesetzt worden war. Sein Grabmal wurde jedoch später von der Stadt Wien …


… zur Gruppe der Musiker-Ehrengräber auf dem Zentralfriedhof umgesetzt, bei Ludwig van Beethoven (Nachbildung des ursprünglich auf dem Wahringer Ortsfriedhof aufgestellten Grabmals), …


… Johannes Brahms, …


… … Johann Strauß (Vater …


… und Sohn – genannt der “Walzerkönig”) …


… und Franz Schubert, um nur einige der Musik-Größen zu nennen.


Die Grabstätte des Komponisten Richard Wagner befindet sich nicht auf einem Friedhof, sondern vor dessen Wohnhaus “Wahnfried” in Bayreuth. Wagner starb 1883 in Venedig, sein Wunsch war es aber, in Bayreuth begraben zu werden. Ein Sonderzug brachte dann den Sarg über die Alpen.


Der deutsche Philosoph Karl Marx, in Trier geboren, starb 1883 in London und wurde dort auf dem Highgate Cemetery beigesetzt.


Diana, Princess of Wales, die als Diana Frances Spencer geboren wurde, fand ihre letzte Ruhe in Althorp auf dem Familiensitz der Spencers.


Wir beenden unseren Besuch bei den Grabstätten Prominenter bei zwei berühmten Damen …


… mit überraschend schlichten letzten Ruhestätten: die Grabplatte von Evita Peron auf dem La-Recoleta-Friedhof in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires …


.. und das Grab von Marilyn Monroe auf dem Westwood Village Memorial Park Cemetery in Los Angeles. Die Verehrung für beide ist ungebrochen: sehr häufig liegen hier frische Blumen.


Denn Friedhöfe bieten nicht nur eine letzte Ruhestätte für jeden Menschen, …


… sondern auch für die Lebenden die Möglichkeit des Gedenkens und des Erinnerns. (Text: Andrea Beu, mit dpa)




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Von Elvis Presley bis Jim Morrison: Die berühmtesten Grabstätten Prominenter

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