Mittwoch, 04. Juni 2014
Die Fußball-WM ruft – bei Goldman Sachs erwartet man den Titelgewinn der gastgebenden Brasilianer. Die Experten der US-Bank erwarten, dass auch die Börse des größten südamerikanischen Landes davon profitieren wird.
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Brasilien wird Weltmeister! Bevor sich Kraken und sonstiges Getier der Fußball-Hellseherei hingeben, hat man sich bei Goldman Sachs festgelegt. In einer ausführlichen Analyse lassen die Fußball-Experten – unter Ihnen auch der Heidelberger Jan Hatzius – keinen Zweifel: Die Seleção schafft den sechsten Titel, und danach feiert die Börse in Rio de Janeiro.
Dass man den World Cup auf den Straßen Brasiliens wohl nächtelang mit heißer Samba feiern würde, ist ja klar. Dass aber von der erfolgreichen Dribbelei auch die Börse im südamerikanischen Powerstaat profitieren soll, das dürfte auch eingefleischte Fans überraschen. Ist aber so, sagt man bei Goldman Sachs, denn es war immer so. Nun ja, fast immer. Die Volkswirte haben berechnet, dass nach früheren Weltmeisterschaften die Börse im Land des Siegers im Schnitt um 3,5 Prozent besser lief als die globalen Märkte.
Ob man darauf setzen sollte? Goldman Sachs warnt, dass der “Honeymoon Bounce” nur von kurzer Dauer sei. Schon drei Monate nach der WM sehe man keine außergewöhnlichen Börsenreaktionen mehr, und ein Jahr nach dem Spektakel liege die Börse im Land des Weltmeisters im globalen Vergleich sogar um 4 Prozent zurück.
Eine Ursache für dieses Phänomen nennt Goldman Sachs nicht. Damit fällt der “Fußball-Indikator” wohl unter die Spaß-Indikatoren, an denen gelangweilte Anleger hin und wieder via Super Bowl, Lippenstift-Absätzen und Miniröcken den Verlauf der Märkte vorhersagen wollen.
Brasilien klar vor Argentinien
Eine Statistik ist indes durchaus ernst zu nehmen: Die Wahrscheinlichkeit eines Heimsiegs für Brasilien beziffert Goldman Sachs mit 48,5 Prozent. Dem Nachbarn Argentinien gibt man eine Chance von 14,1 Prozent, und Deutschland kommt in der Analyse immerhin auf 11,4 Prozent.
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Im “Goldman Sachs Dream Team” ist das wohlgemerkt nicht reflektiert. Denn da läuft mit Messi nur ein Argentinier auf, während mit Philip Lahm und Manuel Neuer immerhin zwei Deutsche ausgewählt wurden. Mit Silva, Alves und Neymar nominieren die Analysten ferner drei Brasilianer, dazu die Spanier Ramos und Iniesta, den Franzosen Ribéry, den Belgier Hazard und natürlich den Portugiesen Ronaldo.
Für das eigene Team sieht man bei Goldman Sachs übrigens schwarz. Trotz guter Arbeit von Jürgen Klinsmann gibt man den Amis nur eine Chance von 0,5 Prozent auf den Turniersieg – zumindest die Börse wird das verkraften können, denn die US-Märkte handeln ja nahe ihrer Höchststände. Die Brasilianer könnten hingegen einen starken Kick gebrauchen: Der Bovespa hat in den vergangenen zwölf Monaten rund 7 Prozent verloren. Mögen sich die Jungs der Seleção ins Zeug legen!
Quelle: n-tv.de
Inside Wall Street: Ein Kick für die Börse
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