Saturday, September 27, 2014

Mythenumrankte Meerestiere: Von Sepien, Kraken und Kalmaren

Die Frage klingt einfach, ist aber gar nicht so leicht zu beantworten: Wie viele Arme hat ein Tintenfisch? Acht oder zehn?



Die Frage klingt einfach, ist aber gar nicht so leicht zu beantworten: Wie viele Arme hat ein Tintenfisch? Acht oder zehn?


Beides …


… stimmt. Zu den Tintenfischen gehören …


… zum Beispiel die Kraken. Sie sind gemeint, wenn man vom Oktopus spricht. Dieser Name verrät es schon: Sie haben acht Arme.


Die “Echten Tintenfische” sind die Sepien. Sie haben …


… zehn Fangarme, die sich allesamt um den Mund herum befinden. Acht davon sind recht kurz. Ein längeres Paar ist in Ruhestellung zwischen den anderen versteckt. Auch die …


… Kalmare, von denen ebenfalls viele zu den Tintenfischen gehören, haben zehn Arme.


Allen Tintenfischarten gemeinsam ist das, was ihnen den Namen gibt: der Tintenbeutel. Anders als man denken könnte, dient die Tinte nicht zwangsläufig dazu, den Verfolger einzunebeln. Sie soll ihn vor allem irreführen. Der Angreifer soll die Wolke mit dem Tintenfisch selbst verwechseln.


Der jedoch ist hinter der Wolke durch einen kräftigen Rückstoß längst davongeschossen. Tintenfische flüchten mit dem Körper voran und ziehen die Arme nach. Viele Arten können sich …


… zum Schutz vor Feinden aber auch tarnen. Sie sind …


… zu Farbwechseln fähig und können sich gut an ihre Umgebung anpassen.


Sepien schwimmen stets in Bodennähe und buddeln sich bei Gefahr daher auch gern ein. Blitzschnell übrigens.


Kalmare dagegen sind an das Leben im freien Wasser der Meere angepasst und sie können sehr schnell sein. So schnell, dass einige Arten …


… fliegen können. Manche Kalmare können Strecken bis zu 50 Meter über der Wasseroberfläche zurücklegen. So sparen sie Energie.


Gehen Tintenfische auf Beutefang, ergreifen sie diese mit ihren Armen und …


… zerkleinern sie dann mit ihrem Schnabel. Denn tatsächlich haben die meisten Tintenfische kein Fischmaul, sondern Kiefer, die an die eines Papageien erinnern. Der hier abgebildete Schnabel gehörte zu einem …


… Koloss-Kalmar, einem Giganten unter den Kalmaren. Allein sein Mantel kann eine Länge von 2 bis 5 Metern erreichen. Mit Tentakeln bringt es der Koloss-Kalmar auf eine Gesamtlänge von 12 bis 14 Metern. Über diese …


… Riesen weiß man bislang sehr wenig. Man kennt nur einige Exemplare, die von Fischtrawlern gefangen wurden. Der hier abgebildete Koloss-Kalmar ist Anfang 2014 im antarktischen Rossmeer in einer Tiefe von 1500 Metern als Beifang ins Netz gegangen. Er wog rund 500 Kilogramm. Man geht davon aus, dass Koloss-Kalmare (die übrigens nicht zu den Tintenfischen, sondern zu den Gallertkalmaren gehören) in den …


… Gewässern der Antarktis weit verbreitet sind. Das verraten die Schnäbel, die man …


… in Neuseeland zahlreich in den Mägen von gestrandeten Pottwalen fand.


Saugnapfnarben auf der Haut von Pottwalen zeugen von längeren Kämpfen. Die liefern sich Pottwale auch mit den …


… weltweit verbreiteten Riesen-Kalmaren. Die sind etwas kleiner als Koloss-Kalmare, was man …


… auch am Schnabel erkennen kann.


Die Mantellänge der Riesen-Kalmare beträgt bis zu 2,25 Meter. Bezieht man die Tentakeln mit ein, kann das Tier aber mehr als 10 Meter lang werden.


Riesenkalmare sind schon lange bekannt – hier ist ein Fangversuch aus dem Jahr 1861 vor Teneriffa dargestellt. Doch noch nie ist es Forschern gelungen, …


… ein Exemplar lebend zu untersuchen. Riesen-Kalmare leben in einer Tiefe von mehr als 300 Metern. Sie haben …


… die größten Augen im Tierreich. 40 Zentimeter Durchmesser sind möglich. Ihre Feinde, die Pottwale, können Riesen-Kalmare damit aus 120 Metern Entfernung erkennen. Wie gefährlich …


… sind solche Riesen für den Menschen? Was ist dran an Geschichten, nach denen gigantische Acht- oder Zehnbeiner Taucher erwürgen oder gar ganze Schiffe in die Tiefe ziehen?


Vom Riesen-Flugkalmar (von dem 2006 Tausende Exemplare in Chile an den Strand gespült wurden) ist bekannt, dass er ins Wasser gefallene Fischer oder Taucher attackierte. Es gibt einige wenige bestätigte Todesfälle.


Dass ein Kalmar ein Schiff angreift, wie in der Darstellung des Naturforschers Pierre Denys de Montfort von 1801, gehört allerdings ins Reich der Legenden.


Von Kraken, selbst von solch großen wie …


… dem bis zu 270 Kilogramm schweren Pazifischen Riesenkraken, weiß man, dass sie …


… in der Regel ungefährlich und nicht aggressiv sind. In allen bekannten Fällen ist der Krake provoziert worden, bevor er …


… angriff. Der Biss ist schmerzhaft, aber harmlos. Die meisten Kraken haben, wenn überhaupt, ein nur schwaches Gift. Ausnahmen …


… sind die blaugeringelten Kraken. Ihr Gift ist so stark, dass es einen Menschen töten kann. Wer von einem solchen Kraken gebissen wurde, muss intensivmedizinisch behandelt werden. Grundsätzlich aber …


… sind es die Tintenfische und ihre Verwandten, die auf der Hut sein müssen. Der Mensch ist weitaus gefährlicher. (asc)




n-tv.de – Bilderserien



Mythenumrankte Meerestiere: Von Sepien, Kraken und Kalmaren

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