Berlin – Bei dem Feuer in einer Moschee in Berlin könnte es sich doch um einen Brandanschlag gehandelt haben. Kriminaltechniker der Polizei fanden in den Brandresten Spuren einer brennbaren Flüssigkeit. Die Ermittlungen werden nun beim Staatsschutz gebündelt, der für politisch motivierte Taten zuständig ist, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
Der Staatsschutz hatte schon unmittelbar nach dem Feuer ermittelt. Dann hieß es, es gebe keine Anhaltspunkte für eine politisch motivierte Tat. Ein Sprecher betonte nun, die gefundenen Spuren bedeuteten nicht automatisch, dass es sich um einen vorsätzlichen Anschlag gehandelt habe. Die Polizei schloss auch einen unvorsichtigen Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten nicht aus.
Das Feuer war in der Nacht zu Dienstag in einem noch nicht fertiggestellten Anbau der Mevlana-Moschee in Kreuzberg ausgebrochen. Dabei brannten Baumaterialien. Die Flammen verrußten auch die Fassade der Moschee.
Der Vorfall sorgt in der muslimischen Gemeinde für Unmut: Beim Freitagsgebet demonstrierten und beteten mehrere hundert Muslime nahe dem Brandort auf der Straße. Der Vorsitzende des Islamrats in Deutschland, Ali Kizilkaya, und der Imam der Moschee sagten, man gehe jetzt von einem Brandanschlag aus. Beide kritisierten den Berliner Senat, der sich nicht gemeldet, keine Anteilnahme gezeigt und auch keinen Vertreter geschickt habe. Der Imam Ismail Altin sagte: “Die Mevlana-Moschee wurde mit ihrem Kummer allein gelassen, und dies ist inakzeptabel.”
Daraufhin meldete sich der Berliner Senat zu Wort. “Wenn in unserer Stadt religiöse Gebäude brennen, ganz gleich, ob es sich um Kirchen, Synagogen oder Moscheen handelt, dann nehme ich das äußerst ernst”, teilte Innensenator Frank Henkel (CDU) mit.
Die Mevlana-Moschee stand vor etwa zehn Jahren wegen der Auftritte eines Hasspredigers in der Kritik.
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Feuer in Berliner Moschee: Neue Spuren deuten nun doch auf Brandanschlag hin
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