Wednesday, September 17, 2014

Bodentruppen gegen IS - Obama bleibt bei seinem Nein



Barack Obama redet vor Soldaten in Tampa/Florida | Bildquelle: AP


Stand: 17.09.2014 20:16 Uhr


US-Präsident Barack Obama hat mit einem neuen klaren Nein versucht, die Diskussion über die Entsendung von Bodentruppen im Kampf gegen die Terrormiliz IS zu beenden. “Als Euer Oberbefehlshaber der Streitkräfte werde ich Euch und den Rest unserer bewaffneten Streitkräfte nicht zu einem weiteren Bodenkrieg im Irak verpflichten”, sagte Obama bei einem Truppenbesuch des Zentralkommandos in Tampa (Florida), das unter anderem für Irak und Syrien zuständig ist.


“Die amerikanischen Truppen, die in den Irak verlegt wurden, haben keinen Kampfauftrag und werden keinen haben”, ergänzte der Präsident. Die dort stationierten Soldaten würden lediglich einheimische Truppen für den Kampf gegen die IS-Miliz beraten und ausbilden. Zugleich warnte er die IS-Miliz vor dem langen Arm des US-Militärs. “Unsere Reichweite ist groß, letztendlich werden wir Euch finden.”


Generalstabschef lässt Kampfeinsätze offen


Obama hatte zwar bereits mehrfach betont, es werde keine Kampfeinsätze am Boden geben. Doch sein Generalstabschef Martin Dempsey hatte bei einer Anhörung im Senat eine Beteiligung von US-Soldaten an Kampfeinsätzen gegen die IS-Miliz offen gelassen. Zwar betonte Dempsey, dass er dafür derzeit keine Notwendigkeit sehe. Allerdings könnte eine “außerordentlich komplexe” Mission der irakischen Truppen eine militärische Begleitung während des “Nahkampfes” erforderlich machen, etwa bei einer Rückeroberung der Millionenstadt Mossul. Möglicherweise werde er auch den Einsatz von Bodentruppen empfehlen, falls Obamas Strategie aus Luftangriffen und Stärkung von regionalen Verbündeten nicht aufgehe, sagte der Generalstabschef weiter.


Das Weiße Haus hatte Dempseys Äußerungen umgehend als “rein hypothetisches Szenario” bezeichnet. Es sei normal, dass das Militär für eine Reihe von Eventualitäten plane.


Neue US-Luftangriffe im Irak


Obama hat die Stationierung von rund 1600 US-Soldaten im Irak angeordnet, die als Militärberater arbeiten und US-Einrichtungen schützen sollen. Für den Kampf gegen die IS-Miliz setzen die USA auf die irakische Armee und die kurdischen Peschmerga; im Bürgerkriegsland Syrien will Washington moderate Rebellengruppen aufrüsten und ausbilden. Seit Anfang August fliegt das US-Militär außerdem Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Irak. Nach Angaben irakischer Militärs und Stammesführer attackierten US-Kampfflugzeuge erneut drei Ziele südlich von Bagdad. Dabei seien vier Dschihadisten getötet worden. Das US-Militär bestätigte drei Luftangriffe, machte aber keine Ortsangaben.






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