Samstag, 13. September 2014
Nach der Enthauptung des US-Journalisten Foley erhebt dessen Familie bittere Vorwürfe gegen die US-Regierung. Doch die wehrt sich vehement. Sogar ein riskanter Militäreinsatz sei zu Foleys Rettung unternommen worden.
Die US-Regierung hat Vorwürfe der Familie des von IS-Dschihadisten getöteten Journalisten James Foley zurückgewiesen, nicht alles für dessen Befreiung getan zu haben. Foleys Rückkehr und Befreiung sei bis zuletzt eine “Priorität” für Washington gewesen, sagte ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama. Auch Anschuldigungen, die Angehörigen seien mit der Androhung von rechtlichen Konsequenzen vor der Zahlung von Lösegeld gewarnt worden, wies eine Außenamtssprecherin zurück.
Foleys Mutter Diane hatte dem US-Sender CNN gesagt, die Entführung ihres Sohnes sei für die US-Regierung eine “lästige Angelegenheit” gewesen. Nach ihren Angaben wurde die Familie vor juristischen Maßnahmen gewarnt, sollte sie versuchen, Lösegeld aufzutreiben. Zudem sei der Familie mitgeteilt worden, dass keine Gefangenen im Austausch für Foley freigelassen würden und die US-Regierung auch keine militärischen Mittel einsetzen werde. Ihr Sohn habe bis zuletzt darauf vertraut, dass sein Land ihm zu Hilfe komme, sagte Foley.
Jedes Mittel genutzt
Obamas Sprecher Josh Earnest sagte, es sei konsequente US-Politik, kein Lösegeld zu zahlen, weil dadurch mehr Menschen in noch größere Gefahr gerieten. Überdies habe Obama “jedes Mittel zu seiner Verfügung” genutzt, um den Journalisten zu befreien, darunter auch ein “hoch riskanter” Militäreinsatz.
Außenamtssprecherin Marie Harf sagte, ihr Haus habe nichts getan, was als Drohung betrachtet werden könnte. US-Außenminister John Kerry sagte, er sei “bestürzt” über die Vorwürfe. Er habe mit seinen Regierungskollegen so hart wie möglich gearbeitet, um eine Befreiung Foleys zu erreichen.
Stiftung für Entführungsopfer
Foleys Familie gründete inzwischen eine Stiftung, um Entführungsopfer und US-Krisenreporter zu unterstützen. Foleys Eltern Diane und John hoben den James W. Foley Legacy Fund mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen und einer Website aus der Taufe. Sie riefen zu Spenden auf, um zu unterstützen, wofür sich ihr Sohn sein Leben lang eingesetzt habe.
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“Jim ist nicht umsonst gestorben. Bitte helfen Sie uns, auf seinem Vermächtnis etwas aufzubauen”, erklärten die Eltern. Und sie wiederholten ihre Kritik an der US-Regierung. Sie hätten wie die Familien vieler anderer US-Geiseln “die verheerenden Folgen einer inkonsistenten, undurchsichtigen und unverantwortlichen Politik von Regierungen bei Geiselnahmen erfahren”, hieß es auf der Website. “Das muss sich ändern.”
Bewaffnete Männer hatten den 40-Jährigen im November 2012 im Norden Syriens verschleppt. Auf einem im August ins Internet gestellten Video ist zu sehen, wie ein vermummter Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) Foley enthauptet. Der Journalist war für die Website “GlobalPost”, die Nachrichtenagentur AFP und andere Medien tätig.
Quelle: n-tv.de
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